Über mich
© Rüdiger Behrens 2016
Psychologisch - Diagnostische Praxis
Diplom - Psychologe Rüdiger Behrens
Ein Spray-Graffity an einer
Hauswand in Wiener Neustadt,
Österreich
Seit über 20 Jahren bin ich therapeutisch tätig und mein Schwerpunkt ist
ein stark individueller und gleichzeitig systemisch ausgerichteter Ansatz,
da ich der Überzeugung bin, dass Psychotherapie weder ein Verfahren
zur Kontrolle des Verhaltens nach verhaltenstherapeutischen Ansätzen ist
und auch kein tiefsinniges Ergründen der Kindheit nach
psychoanalytischen Schulen notwendig macht.
Vergangenes ist vergangen und kann zwar durchaus hilfreich beim
Verstehen eventueller Hintergründe sein, die Probleme und
Schwierigkeiten im Hier und Jetzt verschwinden dadurch allerdings nicht.
Da der Mensch nicht alleine auf der Welt lebt, sondern in einem sozialen
Umfeld, ist es, um den Einzelnen und sein Verhalten zu verstehen,
notwenig, sein soziales Umfeld in die therapeutische Arbeit
einzubeziehen. Wenn, wie in den meisten Psychiatrischen Kliniken oder
in der Psychoanalyse, lediglich ein hoher individueller Ansatz praktiziert
wird, werden die Einflüsse des Umfeldes meist lediglich am Rande
gestreift. Meine Arbeit mit Angehörigen psychisch kranker Menschen hat
mich aber gelehrt, dass oft die zwar meist wohlgemeinten Forderungen
und Wünsche der Angehörigen beim Betroffenen vielfach Konflikte
auslösen und zu den Problemen und Schwierigkeiten beitragen.
Noch häufiger aber führen unsere eigenen vermeintlichen Wahrheiten
und Überzeugungen, von Eltern, Schule, Medien, Freunde und
Gesellschaft vermittelt, uns auf einen Weg, der keinesweg unseren
wirklichen Bedürfnissen und Wünschen entspricht und dadurch zu
Konflikten mit uns selber führt.
Aus diesen Gründen ist besonders auch mein diagnostischer Ansatz auf
den einzigartigen Menschen ausgerichtet und weniger auf das Erstellen
einer (Krankheits-) Diagnose nach ICD oder DSM. Ist es denn nicht etwas
wunderlich, wenn man bedenkt, dass seit dem ersten Erscheinen des
amerikanischen Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders im
Jahr 1952 (DSM I , diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer
Störungen) lediglich 106 Diagnosen benannt waren, während es beim
Erscheinen des DSM V im Jahr 2013 bereits 374 Diagnosen umfasst.
Schon erstaunlich, dass innerhalb von knapp 60 Jahren es zu einer
derartigen Flut von psychischen Krankheiten kam. Oder sollte man sich
nicht an dieser Stelle durchaus mal fragen, ob die Menschen wirklich
“verrückter” geworden sind oder ob die hierfür verantwortlichen Psychiater
eher ihre Geschäftmodelle erweitert haben Letzteres erscheint auf jeden
Fall wahrscheinlicher, da auch die Pharmaindustrie hier mächtig viel Geld
für ihr Gift verdient und kräftig für ihre Psycho-Pillen wirbt. Sicher ist, dass
nur sehr wenige Menschen allein dadurch ihre Probleme und
Schwierigkeiten lösen konnten, wenn sie sich Psychopharmaka und
Psychiatrische Kliniken verlassen haben.
Ein, wenn auch sicherlich extremes Beispiel, ist das Buch von Marina. Die
Schilderung der Behandlungsmethoden in psychiatrischen Kliniken ist m.
E. schon oder besser gesagt leider realistisch. Und wenn es wie hier mal
schief geht, dann lags halt mal wieder an der Patientin, sie hätte ja die
Therapieanweisungen befolgen können, dann wäre alles anders
gekommen. Schon klar, wer dann mal wieder “Schuld” ist. Es ist ziemlich
einfach, zu sagen, “wären Sie doch früher gekommen”, oder “Sie haben
nicht mitgearbeitet” oder “Sie haben die Therapieanweisungen nicht
eingehalten” etc. etc. Nur selten sind sich Ärzte und Personal bewusst,
was sie anrichten, können sie wohl aber auch nicht, sie müssten sich
damit selber in Frage stellen.
Kann es sein, dass das, was wir und auch andere für scheinbar normal
halten, manchesmal vielleicht gar nicht so normal ist?!